Die Forstliche Fakultät der Universität Göttingen im Nationalsozialismus - Eine Erinnerung an ihre ehemaligen jüdischen Angehörigen
Peter-Michael Steinsiek
Die Forstliche Fakultät der Universität Göttingen im Nationalsozialismus - Eine Erinnerung an ihre ehemaligen jüdischen Angehörigen
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Schauplatz der Ereignisse und Entwicklungen, die in diesem Band im Mittelpunkt stehen, ist Hann. Münden. Dort wurde 1868 eine Preußische Forstakademie gegründet, aus der 1939 die Forstliche Fakultät der Universität Göttingen hervorging. Bereits kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs entfachten nationalsozialistisch gesinnte Studenten eine Pogromstimmung gegen den jüdischen Professor für Mykologie, Richard Falck, und das von ihm geleitete Institut. Die vorliegende Untersuchung dokumentiert die rassistischen Angriffe, denen Falck und seine Mitarbeiter seit 1920 in Münden ausgesetzt waren. Sie schildert, wie die Preußische Staatsregierung auf das Geschehen reagierte, welche Positionen das Professorenkollegium bezog und wie sich die Fakultät nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zu diesen Vorgängen stellte. Als Rahmenbedingungen werden die hochschulpolitischen ‚Verfassungskämpfe‘ in Münden zu Beginn der 1920er Jahre und die beständige Sorge um den Erhalt der Forsthochschule in den Blick genommen. Außerdem wird gefragt, welche Rolle die Forstliche Hochschule bzw. die spätere Forstliche Fakultät der Universität Göttingen im „Dritten Reich“ gespielt hat und wodurch anschließend die „Entnazifizierung“ gekennzeichnet war. Der Untersuchungszeitraum (1920-1950 mit Vor- und Nachlaufzeiten) weist eine Reihe von Zäsuren und Wendepunkten auf, die, soweit möglich, für eine Analyse von Brüchen bzw. Kontinuitäten in den Forschungsaktivitäten der wissenschaftlichen Institute herangezogen werden. Diese Studie ist zugleich ein Beitrag zur Geschichte der Universität Göttingen im Nationalsozialismus.

Schauplatz der Ereignisse und Entwicklungen, die in diesem Band im Mittelpunkt stehen, ist Hann. Münden. Dort wurde 1868 eine Preußische Forstakademie gegründet, aus der 1939 die Forstliche Fakultät der Universität Göttingen hervorging. Bereits kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs entfachten nationalsozialistisch gesinnte Studenten eine Pogromstimmung gegen den jüdischen Professor für Mykologie, Richard Falck, und das von ihm geleitete Institut. Die vorliegende Untersuchung dokumentiert die rassistischen Angriffe, denen Falck und seine Mitarbeiter seit 1920 in Münden ausgesetzt waren. Sie schildert, wie die Preußische Staatsregierung auf das Geschehen reagierte, welche Positionen das Professorenkollegium bezog und wie sich die Fakultät nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zu diesen Vorgängen stellte. Als Rahmenbedingungen werden die hochschulpolitischen ‚Verfassungskämpfe‘ in Münden zu Beginn der 1920er Jahre und die beständige Sorge um den Erhalt der Forsthochschule in den Blick genommen. Außerdem wird gefragt, welche Rolle die Forstliche Hochschule bzw. die spätere Forstliche Fakultät der Universität Göttingen im „Dritten Reich“ gespielt hat und wodurch anschließend die „Entnazifizierung“ gekennzeichnet war. Der Untersuchungszeitraum (1920-1950 mit Vor- und Nachlaufzeiten) weist eine Reihe von Zäsuren und Wendepunkten auf, die, soweit möglich, für eine Analyse von Brüchen bzw. Kontinuitäten in den Forschungsaktivitäten der wissenschaftlichen Institute herangezogen werden. Diese Studie ist zugleich ein Beitrag zur Geschichte der Universität Göttingen im Nationalsozialismus.

Language
German
ISBN
978-3-86395-197-9
Titelei
Erklärung des Fakultätsrats
Inhalt
1 Vorwort
2 Einführung
2.1 Ziele und wissenschaftlicher Zugriff
2.2 Benutzte Quellen – Quellenverluste
2.3 Methoden
2.4 Stand der Forschung
2.5 Vorarbeiten
2.6 Verwendete Zeichen, Abkürzungen und Zitierweisen
3 Eckpunkte der forstlichen Entwicklung 
4 Von der Forstakademie zur Forstlichen Fakultät der Universität Göttingen – eine vernetzte Wegbeschreibung
4.1 Die Gründung – Ein Kind des Krieges
4.2 Verfassungskämpfe
4.3 Endlich: Hochschule!
4.4 Helfer in der Not – Bund der Freunde und Förderer der Forstlichen Hochschule
4.5 Gesetze der Diktatur
4.6 Auf dem Weg zur Fakultät
5 Hann. Münden und die Forstliche Hochschule
5.1 ‚Große Liebe‘
5.2 Konflikt der Forststudenten mit Polizei und Arbeiterschaft
5.3 Machtanmaßung der NSDAP
6 Am seidenen Faden: Ringen um den Bestand der Forsthochschule
7 Oelkers’ Kampf
8 Akademisches Leben
9 Entwicklung der Forst- und Holzforschung in Hann. Münden
9.1 Voraussetzungen
9.2 Ansätze für interdisziplinäres Forschen – Trockentorf und Buchenstockfäule
9.3 Aus den Instituten (Auswahl)
9.3.1 Institut für Bodenkunde
9.3.2 Institut für Botanik
9.3.3 Institut für Chemie
9.3.4 Institut für Forstbenutzung
9.3.5 Institut für Forsteinrichtungs- und Ertragslehre
9.3.6 Institut für Forstpolitik und Forstliche Betriebswirtschaftslehre
9.3.7 Institut für Forstzoologie
9.3.8 Institut für Jagdkunde
9.3.9 Institut für Technische Mykologie
9.3.10 Institut für Waldbau-Grundlagen
9.3.11 Institut für Waldbau-Technik
9.3.12 Lehrgebiete Forstgeschichte (Forstschutz) und Naturschutz
9.4 Forstliche Ostforschung 
9.5 Fanal einer „Neuen Zeit“: Forsthochschüler verbrennen Bücher
10 Jüdische Schicksale: Unterdrückung, Ausgrenzung, Vertreibung
10.1 Antisemitische Agitation gegen Richard Falck und das Institut für Technische Mykologie
10.1.1 Falcks berufliche Entwicklung
10.1.2 Der „Fall von Hertzberg“ und andere Vorgänge
10.1.3 Falck wehrt sich gegen fortgesetzte Anfeindungen
10.1.4 Aggressivität nimmt weiter zu
10.1.5 Familie Falck muss fliehen
10.1.6 Dienststrafverfahren gegen Falck
10.1.7 Verfahren wegen Steuerhinterziehung
10.1.8 Nach dem Krieg – Fakultät will Verhältnis zu Falck ‚normalisieren‘
10.2 Otto Erich Reis
10.3 Kurt Brauer
11 „Nazifizierung“ und „Entnazifizierung“ des Mündener Lehrkörpers
11.1 Dokumentation nationalsozialistischer Aktivitäten von Assistenten und Dozenten
11.2 „Entnazifizierung“ der Forstlichen Fakultät
12 „Den Gefallenen und Vermissten der Forstlichen Fakultät 1939-1945“ – Zur Entstehung der Gedenktafel
13 Rückblick und Schluss
14 Verzeichnisse der Literatur, Quellen, Abbildungen und Tabellen
14.1 Literatur
14.2 Quellen
14.2.1 Ungedruckte Quellen
14.2.2 Gedruckte Quellen
14.2.3 Internet-Dokumente
14. 2. 4 Sonstige
14.3 Abbildungen
14.4 Tabellen
15 Anhang
Verzeichnis der Anlagen
Buchrücken
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