Kollektivierung und Opt-Out - Die neue Grundnorm des Urheberrechts?
Olaf Hohlefelder
Kollektivierung und Opt-Out - Die neue Grundnorm des Urheberrechts?
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The German Copyright Law grants an absolute right to authors, i.e., any use of protected works requires the author's prior consent. This concept is known as opt-in. In this doctoral thesis the author examines five models which turn this concept upside down as they provide for the permission for certain beneficiaries to use protected works without the author's prior consent until the author objects to such use. This concept is known as opt-out. Also, the examined models contain elements of collectivization and, in particular, involve collecting societies. The author examines and compares these models and answers the question whether the underlying opt-out concept together with collectivization may be generalized so that it could replace opt-in.

Das Urheberrecht ist als absolutes Ausschließlichkeitsrecht ausgestaltet, d. h. für jede rechtmäßige Nutzung durch Dritte ist die Zustimmung des Urhebers notwendig. Dafür hat sich im Urheberrecht der Begriff Opt-In etabliert. Der Autor vergleicht vier Regelungsmodelle, die dieses Grundkonzept auf den Kopf stellen und es Begünstigten erlauben, urheberrechtlich geschützte Werke ohne vorherige Zustimmung zu nutzen, solange der Rechtsinhaber dieser Nutzung nicht widerspricht. Derartige Konzepte werden als Opt-Out-Modelle bezeichnet. Zugleich binden die Modelle Elemente der kollektiven Verwertung und insbesondere Verwertungsgesellschaften ein. Der Autor untersucht diese Modelle umfassend und vergleicht sie. Schließlich beantwortet der Autor die Frage, ob die verschiedenen Modelle verallgemeinerungsfähig sind, sodass Opt-In zugunsten Opt-Out verdrängt werden könnte.

Language
German
ISBN
978-3-86395-223-5
Dissertation Hohlefelder Layout (13.12.).pdf
Danksagung
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1 Einführung und Gang der Untersuchung
A. Einführung
B. Ziel und Erkenntnisinteresse der Arbeit
C. Gang der Untersuchung
Kapitel 2 Die Grundnorm
A. Einführung zur Grundnorm
B. Grundnorm im Urheberrecht
I. Einführung zur Grundnorm
II. Positivrechtliche Ausgestaltung
1. Verankerung von Opt-In im Urheberrecht
a. Verankerung von Opt-In im UrhG
b. Verankerung von Opt-In im europäischen Urheberrecht
c. Verankerung von Opt-In im internationalen Urheberrecht
2. Opt-Out
3. Kollektivierung
4. Ergebnis
Kapitel 3 Analyse der Modelle
A. Einleitung
B. Modell 1: Google Book Settlement
I. Entstehung und Problemlage
1. Die Google Buchsuche
2. Gerichtliche Auseinandersetzung – Prozessuales
a. Zielsetzung des Class-Action-Verfahrens
b. Voraussetzungen und Ablauf der Class Action
c. Rechtslage zu Verfahrensbeginn
d. Vergleichsverhandlungen
3. Ergebnis
II. Interessenlage
1. Interesse der Urheber
2. Interesse der Verwerter
a. Interesse von Google, Inc.
b. Interesse der übrigen Verwerter
3. Interesse der Allgemeinheit
4. Ergebnis
III. Regelungsgehalt und Konzeption
1. Anwendungsbereich
a. Zeitlicher Anwendungsbereich
b. Persönlicher Anwendungsbereich
c. Räumlicher Anwendungsbereich
d. Sachlicher Anwendungsbereich
2. Nutzungsrechte
a. Nutzungsrechtseinräumung
b. Non-Display Use und Non-Display Book
c. Nutzungsumfang bei Display Books/Display Use
d. Default Rules – Non-Display Book und Display Book
e. Commercially Available
f. Ergebnis
3. Kollektivierung durch die Registry
a. Organisation
b. Aufgaben der Registry
c. Rechte und Pflichten der Registry
i. Status und Klassifizierung von Büchern
ii. Zahlungen und Preisfindung
iii. Lizenzvergabe an Dritte
iv. Unclaimed Funds
v. Ergebnis
4. Opt-Out-Rechte
a. Opt-Out nach FRCP
i. Right to Exclude nach FRCP Rule 23
ii. Ausschlussfrist, Notifizierung und Ausübung des Right to Exclude/Opt-Out
(1) Ausschlussfrist
(2) Notifizierung
iii. Right to Exclude nach FRCP
iv. Sonderfall: Opt-Out mehrerer Rechtsinhaber
v. Rechtsfolgen des Opt-Out
vi. Zwischenergebnis
b. Opt-Out nach dem ASA
c. Optionsmöglichkeiten nach dem ASA
d. Ergebnis
IV. Dogmatische Einordnung
1. Regelung durch Prozessvergleich
a. Erfordernisse eines Vergleichs bei einer Sammelklage (Class Settlement)
b. Tragweite eines Vergleichs
c. Grenzen des Class Action Settlements – Future Problem
2. Das Opt-Out-Recht und das Class Settlement
3. Ergebnis
V. Vereinbarkeit mit höherrangigem Recht
1. Anforderungen an ein Class Settlement nach FRCP
2. Ablehnungsgründe
a. Anspruchsverzicht
b. Entscheidungskompetenz, Gewaltenteilung und Einschätzungsprärogative
c. Repräsentation
3. Urheberrechtsfragen: Copyright Act
4. Eingriffsintensität
5. Vereinbarkeit mit der amerikanischen Eigentumsdogmatik
6. Internationales Urheberrecht
a. Anwendbarkeit von Konventionsrecht auf das ASA
b. Formalitätenverbot, Art. 5 Abs. 2 RBÜ
i. Anwendbarkeit auf das ASA
ii. Formalität für den Genuss
iii. Formalität für die Ausübung
iv. Verhältnis von Art. 9 Abs. 2 RBÜ zu Art. 5 Abs. 2 RBÜ
v. Rechtsfolge des Verstoßes
7. Ergebnis
VI. Profiteure
1. Allgemeinheit
2. Verlage und Urheber
a. Verlage
b. Urheber
c. Verlage und Urheber
d. Mitbewerber
e. Google
3. Ergebnis
VII. Zusammenfassung
C. Modell 2: § 137l UrhG
I. Entstehung und Problemlage
1. Entstehung der Regelung
2. Problemlage
a. Streichung des § 31 Abs. 4 UrhG a.F.
b. Erforderlichkeit einer Nachlizenzierung
c. Öffnung der Archive
3. Ergebnis
II. Interessenlage
1. Interesse der Urheber
2. Interesse der Verwerter
3. Interesse der Allgemeinheit
4. Ergebnis
III. Regelungsgehalt und Konzeption
1. Anwendungsbereich
a. Zeitlicher Anwendungsbereich
b. Persönlicher Anwendungsbereich
c. Räumlicher Anwendungsbereich
d. Sachlicher Anwendungsbereich
2. Nutzungsrechte
a. Voraussetzung der Übertragungsfiktion
i. Nutzungsrechtseinräumung
(1) Einräumung und Rechtsübertragung
(2) Stufenleiter der Gestattungen im Urheberrecht
(3) Bewertung
ii. Sachlicher Umfang der Nutzungsrechtseinräumung
iii. Räumlich unbegrenzte Rechtseinräumung
iv. Zeitlich unbegrenzte Nutzungsrechtseinräumung
b. Rechtsfolgen: Nutzungsrechtseinräumung
i. Umfang der Rechtsübertragung
ii. Ausschließliche oder einfache Rechtseinräumung
3. Kollektivierung
4. Opt-Out-Recht: Widerspruch nach § 137l Abs. 1 UrhG
a. Widerspruchsberechtigter
b. Widerspruchsfrist und Benachrichtigung
c. Form und Adressat des Widerspruchs
d. Widerspruchsrecht mehrerer Urheber oder Rechtsinhaber
e. Ausschluss des Widerspruchsrechts
f. Vorauseilender Verzicht
g. Sonstiger Ausschluss der Übertragungsfiktion
h. Rechtsfolge bei Widerspruch
5. Ergebnis
IV. Dogmatische Einordnung
1. Grundlegendes zur Einräumungsfiktion
a. Schweigen als Willenserklärung und gesetzliche Lizenz
b. Konstruktion sui generis
i. Auflösende Bedingung
ii. Aufschiebende Bedingung
iii. Bedingung
c. Zwangslizenz
d. Verwertungsgesellschaftspflichtigkeit
e. Optionsrecht
2. Ergebnis
V. Vereinbarkeit mit höherrangigem Recht
1. Art. 14 GG
a. Schutzbereich
b. Eingriff
c. Rechtfertigung
i. Legitimes Ziel
ii. Geeignetheit
iii. Erforderlichkeit
iv. Angemessenheit
2. Rückwirkung
3. Vereinbarkeit mit europarechtlichen Vorgaben
4. Verstoß gegen Konventionsrecht
a. Formalitätenverbot, Art. 5 Abs. 2 RBÜ
b. Verstoß
5. Ergebnis
VI. Profiteure
1. Urheber
2. Verwerter
a. Profiteure in der Lizenzkaskade
b. Musikverwertung
3. Allgemeinheit
4. Ergebnis
VII. Zusammenfassung
D. Modell 3: Richtlinie Orphan Works
I. Entstehung und Problemlage
1. Entstehung der Regelung
2. Problemlage
II. Interessenlage
1. Interesse der Urheber
2. Interesse der Verwerter
3. Interesse der Allgemeinheit
4. Ergebnis
III. Regelungsgehalt und Konzeption
1. Anwendungsbereich
a. Zeitlicher Anwendungsbereich
b. Persönlicher Anwendungsbereich
i. Gemeinwohlbezug
ii. Öffentliche Zugänglichkeit
c. Räumlicher Anwendungsbereich
d. Sachlicher Anwendungsbereich
i. Sprachwerke
ii. Film- und audiovisuelle Werke sowie Tonträger
iii. Eingebettete Werke
iv. Unveröffentlichte Werke
2. Nutzungsrechte
a. Waisenstatus
b. Anforderungen an die sorgfältige Suche
i. Inhaltliche Anforderungen an die Suche
ii. Ort der Suche
c. Dokumentationspflichten, Art. 3 Abs. 5 RLOW875F
d. Online-Register
e. Gegenseitige Anerkennung
3. Öffnungsklausel und Nutzungsrechte
a. Einschränkung der Nutzungsrechte (Kostendeckungsprinzip)
b. Kooperationen mit Privaten
4. Opt-Out-Recht
a. Beendigungstatbestand
b. Rechtsfolge der Beendigung
5. Ergebnis
IV. Dogmatische Einordnung
1. Schrankenregelung
2. Bedingung
3. Ergebnis
V. Vereinbarkeit mit höherrangigem Recht
1. Prüfungsmaßstab
a. Europäisches Primärrecht
b. Konventionsrecht
i. Unmittelbare Wirkung
ii. Unmittelbare Wirkung von RBÜ, WCT und WPPT
2. Vereinbarkeit mit Konventionsrecht
a. Formalitätenverbot, Art. 5 Abs. 2 RBÜ
b. Drei-Stufen-Test
i. Teststufe 1: Bestimmte Sonderfälle
(1) „Bestimmtheit“
(2) „Sonderfall“
ii. Teststufe 2: Beeinträchtigung der normalen Auswertung
(1) Normale Auswertung
(2) Beeinträchtigung
iii. Teststufe 3: Unzumutbare Verletzung berechtigter Interessen des Rechtsinhabers/Urhebers
(1) Berechtigte Interessen
(2) Unzumutbare Verletzung
3. Vereinbarkeit mit europäischem Primärrecht
a. Schutzbereich Art. 6 Abs. 3 EUV i. V. m. Art. 1 EMRK-ZP-1 und Art. 17 Abs. 1 u. 2 GRC
b. Eingriff
c. Rechtfertigung
i. Legitimes Ziel und Geeignetheit
ii. Erforderlichkeit
iii. Angemessenheit
4. Ergebnis
VI. Profiteure
1. Urheber
2. Verwerter
3. Allgemeinheit
4. Ergebnis
VII. Zusammenfassung
E. Modelle 4 und 5: Wahrnehmungsbefugnis der VG Wort
I. Entstehung und Problemlage
1. Europäischer Lösungsversuch für vergriffene Werke
2. Bestehende Praxis der VG Wort
3. Außenseiterproblem
4. Ergebnis
II. Interessenlage
1. Interesse der Urheber
2. Interesse der Verwerter
3. Interesse der Allgemeinheit
4. Ergebnis
III. Regelungsgehalt und Konzeption
1. Anwendungsbereich
a. Zeitlicher Anwendungsbereich
i. Änderung des Wahrnehmungsvertrags VG Wort
ii. § 13d UrhWahrnG
b. Persönlicher Anwendungsbereich
i. Änderung des Wahrnehmungsvertrags VG Wort
ii. § 13d UrhWahrnG
c. Räumlicher Anwendungsbereich
i. Änderung des Wahrnehmungsvertrags VG Wort
ii. § 13d UrhWahrnG
d. Sachlicher Anwendungsbereich
i. Änderung des Wahrnehmungsvertrags VG Wort
ii. § 13d UrhWahrnG
2. Nutzungsrechte
a. Änderung des Wahrnehmungsvertrags VG Wort
i. Erfasste Änderungen
ii. Nutzungsberechtigte
b. § 13d UrhWahrnG
i. Vergriffenheit, § 13d Abs. 1 Nr. 1 UrhWahrnG
ii. Bestandsakzessorietät, § 13d Abs. 1 Nr. 2 UrhWahrnG
iii. Nutzungsberechtigte
iv. Nutzungsumfang
v. Registrierung und Register
3. Opt-Out-Regelung
a. § 13d UrhWahrnG
i. Kein Widerspruch nach § 13d Abs. 1 Nr. 5 UrhWahrnG
ii. Widerspruch nach § 13d Abs. 2 UrhWahrnG
iii. Rechtsfolge des Widerspruchs
b. Änderung des Wahrnehmungsvertrags VG Wort
4. Kollektivierung
a. Einbeziehung in das Portfolio der VG Wort
b. § 13d UrhWahrnG
i. Gemeinsame Rechtewahrnehmung
ii. Freistellung
iii. Ausschüttung
5. Überschneidung mit verwaisten Werken
6. Ergebnis
IV. Dogmatische Einordnung
1. Änderung des Wahrnehmungsvertrags VG Wort
a. Zustimmungsfiktion
b. Rechtsfolgenkonkurrenz, § 5 Abs. 2 S. 1 und 4 WV VG Wort
i. Auslegung des BGH vor dem Zweiten Korb
ii. Auslegung nach dem Zweiten Korb
c. Beschluss der Mitgliederversammlung
2. § 13d UrhWahrnG
3. Ergebnis
V. Vereinbarkeit mit AGB-Recht und höherrangigem Recht
1. Wahrnehmungsvertrag VG Wort
a. AGB-Klauselkontrolle
b. Inhaltskontrolle
c. Transparenzgebot
d. Blue-Pencil-Test
e. Konflikt mit § 31a UrhG
f. Eingriffsintensität
2. § 13d UrhWahrnG
a. Vereinbarkeit mit Verfassungsrecht
i. Schutzbereich und Eingriff
ii. Verhältnismäßigkeit
b. Vereinbarkeit mit europäischem Urheberrecht
i. Vergleich mit Extended Collective Licensing
ii. Anforderungen an das Extended Collective Licensing
iii. Spezielle Anforderungen aus dem MoU und der RLOW
c. Vereinbarkeit mit internationalem Urheberrecht
i. Formalitätenverbot
ii. Drei-Stufen-Test
(1) Anwendbarkeit
(2) Anwendung auf § 13d UrhWahrnG
3. Ergebnis
VI. Profiteure
1. Urheber
2. Verwerter
3. Allgemeinheit
4. Ergebnis
VII. Zusammenfassung
Kapitel 4 Modellvergleich
A. Prüfungsparameter I: Entstehung und Problemlage
I. Kurzzusammenfassung der Befunde
II. Vergleich
B. Prüfungsparemeter II: Interessenlage
I. Kurzzusammenfassung der Befunde
II. Vergleich
C. Prüfungsparameter III: Regelungsgehalt und Konzeption
I. Zeitlicher Anwendungsbereich
1. Kurzzusammenfassung der Befunde
2. Vergleich
II. Persönlicher Anwendungsbereich
1. Kurzzusammenfassung der Befunde
2. Vergleich
III. Räumlicher Anwendungsbereich
1. Kurzzusammenfassung der Befunde
2. Vergleich
IV. Sachlicher Anwendungsbereich
1. Kurzzusammenfassung der Befunde
2. Vergleich
V. Nutzungsrechte
1. Kurzzusammenfassung der Befunde
2. Vergleich
VI. Kollektivierung
1. Kurzzusammenfassung der Befunde
2. Vergleich
VII. Opt-Out
1. Kurzzusammenfassung der Befunde
2. Vergleich
D. Prüfungsparameter IV: Dogmatische Einordnung
I. Kurzzusammenfassung der Befunde
II. Vergleich
E. Prüfungsparameter V: Vereinbarkeit mit höherrangigem Recht
I. Kurzzusammenfassung der Befunde
II. Vergleich
F. Prüfungsparameter VI: Profiteure
I. Kurzzusammenfassung der Befunde
II. Vergleich
G. Ergebnis
Kapitel 5 Grundnorm und Schlussbetrachtung
Anhang
Anhang A
Anhang B
Anhang C
Anhang D
Anhang E
Anhang F
Anhang G
Literaturverzeichnis
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