Verwaltete Verwandtschaft
Margareth Lanzinger
Verwaltete Verwandtschaft
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This study analyses the phenomenon of marriages between kin in the various relevant discursive and conceptual, legal and political, administrative and bureaucratic, familial and household-organizational, sociocultural and sociopolitical contexts. These were interwoven so as to lead all the way from villages and local parishes to the Roman Curia, and from widower’s households and local municipal offices to the Imperial Court Chancellery in Vienna. The focus on how kinship was administrated opens up an approach to processes by which the state and the church, as well as the state and the regions, were integrated during an era that, in this respect, would prove to be historically decisive.

Diese Studie untersucht das Phänomen der Verwandtenheirat in den vielfältigen diskursiv-konzeptuellen, rechtlich-politischen, administrativ-bürokratischen, familien- und haushaltsorganisatori-schen, soziokulturellen und soziopolitischen Kontexten. In Ver-flechtungen führen diese vom Dorf und vom örtlichen Pfarrhaus bis in die römische Kurie, vom Witwerhaushalt und vom lokalen Gemeindeamt bis in die Wiener Hofkanzlei. Der auf das Verwalten von Verwandtschaft gelegte Fokus eröffnet einen Zugang zu Prozessen der Integration von Staat und Kirche sowie von Staat und Region in einer in diesem Zusammenhang historisch ent-scheidenden Ära.

Language
German
ISBN
Unknown
Margareth Lanzinger: Verwaltete Verwandtschaft. Eheverbote, kirchliche und staatliche Dispenspraxis im 18. und 19. Jahrhundert
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Impressum
ISBN 978-3-205-78752-5 Web-Link zur Buchdetailseite der Printausgabe
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Einleitung
1. Verwandtschaft und Verwandtenheirat
2. Konfessionelle Differenzierungen
3. Verwalten von Verwandtschaft
4. Quellen im Kontext
I. Konzepte und Diskurse
1. Eheverbote: Reichweiten und Zählweisen
2. Gnade und Strafe
3. Liebe und Leidenschaft
4. Sozio-politische und moralische Argumente
5. Physiologisch-medizinische Diskurse
6. Vom „gemeinsamen“ und „fremden Blut“ zur Rassifizierung
II. Kirche und Staat in Konkurrenz
1. Das placetum regium – eine „formalité si humiliante pour l’Eglise“
2. Staatliche Dispenspolitik im Zeichen des „allgemeinen Nutzens“
3. Die Grenze der Eheverbote: zweiter oder vierter Grad?
4. Dispensvollmachten: divergierende und konfligierende Logiken
5. Keine Dispensen mehr aus Rom?
6. Eigenmächtigkeiten – mit Grenzen
III. Verfahrenswege, Evidenzen und Logiken
1. Dispensakten und Diözesen
2. Wissen und Wahrnehmung von Verwandtschaft
3. Abwehr und Hürden
4. Römische Dispensen: der Parcours durch die Verwaltung
5. Kanonische Dispensgründe: Logiken von Status und Geschlecht
6. Öffentlich und geheim, ‚würdig‘ und ‚unwürdig‘
IV. Ehen in der nahen Schwägerschaft – umkämpfte Verbindungen
1. Verschärfte Dispenspolitik
2. Vermittlung und Empfehlung
3. Kämpfen um Dispensen – auf „nie erhörtem Wege“
4. Tante versus Stiefmutter
5. Das „ärgerliche Zusammenwohnen“
6. Besitz und Vermögen – Konflikte und Befriedung
V. Konsanguine Ehen: Kontexte und Kontroversen
1. Milieuspezifische Argumentationsrepertoires: Bergbauern und lokale Eliten
2. Verdichtete Cousin-Cousinen-Ehen: die Geschwister Metzler
3. Joseph Feßlers Kampf gegen Cousin-Cousinen-Ehen
4. Auswirkungen römischer Dispensehen: die Erhebung von 1883
5. Die „Notzivilehe“ und schwierige Verbindungen: Onkel und Nichte
6. Verwandtenehen in Zahlen – politische Kultur im Kontext
Schluss: Abgrenzungen und Machtsphären
Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen
Die Organisation des Materials
Quellen- und Literaturverzeichnis
Archivmaterial
Gedruckte Quellen
Literaturverzeichnis
Register
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