Stele und Legende
Michael Haul
Stele und Legende
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Überlieferte Originalstelen mit Inschriften der großen Könige Sargon undNarām-Sîn von Akkade, die im 23. Jahrhundert v. Chr. als erste ein Weltreicheroberten, sowie mündlich tradierte Sagen haben diesen beiden Königen einenherausragenden Stellenwert in der historischen Erinnerung der Babylonier undAssyrer verschafft. Dies führte zu einer Reihe erzählender Werke, die zum Teilwie echte Heldenlieder gestaltet sind, zum Teil sich aber auch als authentischeKönigsinschriften gebärden.Das Verständnis dieser heterogenen Textgruppe in verschiedenen Fragerichtungenzu erhellen, ist das Ziel vorliegender Studie. Zu den Fragestellungen gehören dieBestimmung der Gattungen, denen die Texte angehören, und ihre Scheidung vonden authentischen Königsinschriften, die durch das Merkmal der Fiktionalität gekennzeichnetist. Des Weiteren soll die zum Teil hohe literarische Qualität dieserWerke herausgearbeitet werden. Schließlich wird untersucht, inwiefern sich andiesen Werken die Mechanismen und Bedingungen ihrer Überlieferung ablesenlassen, ob sie Spuren eines mündlichen Sargon- und Narām-Sîn-Sagenschatzesaufweisen und welche literarischen Funktionen sie erfüllten.

Language
German
ISBN
978-3-941875-11-1
Inhalt
Vorwort
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Die literarische Perspektive
1.2. Die literarhistorische Perspektive
1.3. Das Arbeitsprogramm
1.4. "Legende", "Sage" und "Epos"
2. Die erzählenden Texte über Sargon und Naram-Sin
2.1. Übersicht über die Texte
2.2. Texte in erster Person
2.3. Texte in dritter Person
3. MAD 1 172: Altakkadische Anfänge einer legendarischen Literatur
3.1. Authentische Königsinschrift oder fiktionaler narû?
3.2. Äußere und stilistische Merkmale
3.3. Inhaltliche Merkmale: Iphur-Kis, Lugalane und Amar-girid
3.4. Reflektiert MAD 1 172 mündliche Überlieferungen?
3.5. Gab es eine verschriftete Überlieferung altakkadischer Literatur?
3.6. Zusammenfassung
4. Die Große Revolte gegen Naram-Sin in der altbabylonischen Literatur
4.1. Die Große-Revolte-Legende im Vergleich zur authentischen Inschrift Naram-Sins
4.2. Zusammenfassung
5. Der "literarische narû" als Definitionsproblem
5.1. H.G. Güterbocks Begriff der "narû-Litteratur"
5.2. A.K. Graysons Begriff der "Pseudo-Autobiographie"
5.3. "narû-Literatur" und "(Pseudo-)Autobiographie" bei E. Reiner und W. Röllig
5.4. B. Lewis' Spezifikation des Begriffs "Pseudo-Autobiographie"
5.5. Die terminologische Kritik von H.D. Galter
5.6. M.-C. Ludwigs Entkoppelung des Begriffs "narû-Literatur" vom Begriff des Fiktiven
5.7. Die Gattung der "Fictional Akkadian Autobiography" bei T. Longman III.
5.8. Das Problem der Fiktionalität bei S. Tinney
5.9. Die folkloristische Terminologie bei J.G. Westenholz
5.10. Fiktionalität und "narû-Literatur" bei B. Pongratz-Leisten
5.11. Literatur und Fiktionalität bei W. Schaudig
5.12. Zusammenfassung
6. Literarische Fiktionalität im Alten Orient
6.1. Das Fiktionale in Philosophie und Literaturwissenschaft
6.1.1. Vaihingers "Philosophie des Als Ob"
6.1.2. Goodmans "Weisen der Welterzeugung"
6.1.3. Die Fiktion als generell relationaler Begriff
6.1.4. W. Isers literarische Anthropologie des Fiktiven
6.1.5. Das Problem des "Als Ob" literarischer Fiktionalität
6.2. Zusammenfassung der theoretischen Diskussion
7. Formale Analyse der fiktionalen narûs
7.1. Zur Abgrenzung des Corpus
7.2. Der Rahmen des narû
7.2.1. Die Einleitung
7.2.2. Der Textschluss
7.3. Die Sprache
7.3.1. Die Legenden über die Große Revolte gegen Naram-Sin
7.3.2. Die Kuta-Legende
7.4. Fiktionalität
8. "Sargon, der Eroberer" (AO 6702): Ein altbabylonisches Heldenepos
8.1. Inhaltliche Analyse des Textes
8.1.1. Die thematische Struktur von AO 6702
8.1.2. Der Tafelanfang: Anfang des Textes?
8.1.3. Die vorwiegend dialogische Gestalt des Textes
8.1.4. Das Aufstellen einer Stele als Ziel des Feldzugs
8.1.5. Sargon rühmt das Heldentum seiner Soldaten
8.1.6. Der asaredum ermuntert Sargon zum heroischen Kampf
8.1.7. Die Metapher vom "Fest der Männer"
8.1.8. Die Metapher von den zwei Gebärenden und die Szenerie der Schlacht
8.1.9. Der Kommentar des Erzählers
8.1.10. Der asaredum spricht über den sukkallum und über ein Königsbildnis
8.1.11. Die prachtvolle Armee Sargons
8.1.12. Sargons Aufbruch und die Durchquerung des finsteren Waldes
8.1.13. Die neun Festungen und die sagenhafte Ferne am Rand der Welt
8.1.14. Die Eroberung von Simurrum
8.1.15. Sargon herrscht über die Welt und erzählt von neun Ländern
8.1.16. Das Ende des Textes: Sargon unterweist seine Truppen
8.2. Zusammenfassung
9. "Sargon in der Fremde" (TIM 9 48): Ein Heldenepos aus Saduppûm
10. Sar tamhari: Eine babylonische Abenteuerlegende
10.1. Zur Sprache des Sar tamhari
10.1.1. Graphie, Morphologie, Lexikon und Syntax
10.1.2. Epische Gestaltung und stilistische Besonderheiten
10.2. Die legendarische Gestaltung des Sar tamhari
10.2.1. Die Darstellung der religiösen Züge in der Erzählung
10.2.2. Die sublime Gestalt der Sar tamhari-Legende
10.2.3. Isolation und universale Allverbundenheit
10.2.4. Die ironische Distanz des Geschehens
10.2.5. Phantastische Ausschmückung
10.3. Die literarischen Funktionen des Sar tamhari
10.4. Zur Genese und Tradierung des Sar tamhari
10.4.1. Altassyrische Ursprünge der Sar tamhari-Erzählung
10.4.2. Das Verhältnis des Sar tamhari zu AO 6702 und TI M 9 48
10.4.3. Der Name Nur-Daggal
10.4.4. Die neuassyrischen und hethitischen Fragmente des Sar tamhari
10.5. Zusammenfassung
11. Zusammenfassung
12. Text: MAD 1 172
Text und Übersetzung
Kommentar
13. Text: Die Große Revolte gegen Naram-Sin
Erster Text (G): Text und Übersetzung
Erster Text (G): Kommentar
Zweiter Text (M): Text und Übersetzung
Zweiter Text (M): Kommentar
14. Text: Die altassyrische Sargon-Erzählung aus Kanis (Kültepe)
14. Text: Die altassyrische Sargon-Erzählung aus Kanis (Kültepe)
Text und Übersetzung
Kommentar
15. Text: "Sargon, der Eroberer" (AO 6702)
Text und Übersetzung
Kommentar
16. Text: "Sargon in der Fremde" (TIM 9 48)
Text und Übersetzung
Kommentar
17. Text: Sar tamhari
Text und Übersetzung
Kommentar
Literaturverzeichnis
Indices
Themen, Realia, Orts- und Personennamen
Texte und Werke
Grammatik, literarischer Stil, epischer Aufbau
Wörter
Buchrücken
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