Handeln in Hungerkrisen
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Handeln in Hungerkrisen

By Dominik Collet
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In der Hungerforschung zeichnet sich ein neues Forschungsnarrativ ab, das naturale Umwelt und menschliches Handeln als eng miteinander verflochten versteht. Das Konzept der Vulnerabilität menschlicher Gesellschaften spielt in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle. Dieser Zugang sucht die postkoloniale Frontstellung von klima- und sozialdeterministischen Hungermodellen zugunsten einer integrativen Perspektive auf das Zusammenspiel von Mensch und Natur zu überwinden. Die Praktiken der Akteure, ihr Handeln in Hungerkrisen, stehen dabei im Zentrum. Ziel des Bandes ist es, den Vulnerabilitätsansatz als mögliches Brückenkonzept der multidisziplinär organisierten Hungerforschung vorzustellen. Das Buch vereint zu diesem Zweck Autorinnen und Autoren aus den Bereichen der Anthropologie, der Soziologie, der Geographie, der Geschichtswissenschaft und der Entwicklungsforschung. Die Beiträge analysieren aus historisierender, umweltgeschichtlicher Perspektive, wie das konstitutive Wechselspiel klimatischer und kultureller Faktoren den Betroffenen Handlungsspielräume eröffnet. Damit ermöglicht der Band nicht nur einen neuen Blick auf ein Feld, das mit dem globalen Klimawandel wieder zu einem Gegenwartsproblem geworden ist. Er weist auch darüber hinaus und illustriert die vielfältigen Formen der Sozialisierung klimatischer Impulse.

Table of Contents
  • Titelei
  • Inhaltsverzeichnis
  • Einleitung – Eine Umweltgeschichte des Hungers: Dominik Collet, Thore Lassen & Ansgar Schanbacher
  • Konzepte
    • „Vulnerabilität“ als Brückenkonzept der Hungerforschung: Dominik Collet
    • Handeln in einer Hungerkrise – das Beispiel der Kel Ewey Tuareg: Gerd Spittler
    • Vulnerabilität und die konzeptionellen Strukturen des Hungers. Eine methodische Annäherung: Daniel Krämer
    • Hungersnot – Bekannte Theorien und neue Analysemodelle: Steven Engler
  • Historische Hungerkrisen
    • Kurmainz und die Hungerkrise 1770 –72. Ursachen, Umgang, Folgen: Sascha Weber
    • Vulnerabilität, Kartoffelkrankheit und Nahrungskrise vor Ort: Das Fürstentum Osnabrück 1845-1847: Ansgar Schanbacher
    • Handeln in der Hungerkrise 1846/47: Nahrungsproteste und „Krisenmanagement“ in Preußen: Michael Hecht
  • Hunger im 20. Jahrhundert
    • „…es gibt menschliche Opfer.“ Hungerkrise und Herrschaftsdurchsetzung in Westkasachstan,1927-1934: Robert Kindler
    • Hungersnöte im Niger und ihr Beitrag zum Wandel bäuerlicher Livelihoodsysteme: Sabine Dorlöchter-Sulser
    • Hungerkrisen und Naturkatastrophen in Nicaragua, 1972–2000: Christiane Berth
    • Die Debatten über das „Welternährungsproblem“ in der Bundesrepublik Deutschland, 1950–1975: Heike Wieters
  • Autorinnen und Autoren
  • Buchrücken
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