Diplomatie als Familiengeschäft. Die Casati als spanisch-mailändische Gesandte in Luzern und Chur (1660–1700)
Andreas Behr
Diplomatie als Familiengeschäft. Die Casati als spanisch-mailändische Gesandte in Luzern und Chur (1660–1700)
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Diplomacy as a family business.The Casatis as Spanish-Milanese envoys in Lucerne and Chur (1660-1700)The astonishing family career of the Casatis contradicts widespread impressions of early modern diplomacy. This monograph explains how a Spanish-Milanese diplomatic dynasty shrewdly managed, using a highly complex network of confessional, social and cultural connections, to concentrate and deploy its resources upon key actors, and put itself beyond competition from potential challengers. “Other than following God and their own self-interest, this people knows no further impulse,” was the devastating judgment of Alfonso Casati in 1674 concerning the Swiss Confederates. The diplomats nonetheless had to accommodate the needs of these local hosts, or lose their trust and that of their royal employer, the Spanish king. In order to fulfill the demands placed upon him as a diplomat, Alfonso Casati, like most envoys in early modern Europe, periodically reached into his own pockets. In contrast to many contemporaries, however, he did not respond to the costly requirements of the job by seeking to be relieved of his duties. On the contrary, he laid the ground for ensuring that his own son became the fourth generation representative in a nearly continuous position held by the same family. Tapping extensive source materials which are interpreted from the perspective of various historical actors, this study not only reconstructs the position and influence of an extraordinary diplomatic family, but also shines new light on a colorful history of patronage, corruption and politics in the external relations of the Confederacy and Graubünden.

Language
German
ISBN
978-3-0340-1293-5
1293_Behr_Inhalt CC
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
I. Kontext
1. Historischer Kontext
Der Bruch von 1668
Die Drei Bünde des ausgehenden 17. Jahrhunderts im europäischen Kontext
2. Spanisch-mailändische und weitere Repräsentantenim ausgehenden 17. Jahrhundertin der Eidgenossenschaft und den Drei Bünden
2.1. Ordentliche Gesandte und Botschafter
2.2. Weitere Repräsentanten der spanischen Monarchie
II. Gesandtschaft als Familiengeschäft:Die Casati
1. Die Casati innerhalb der Strukturender spanischen Monarchie
1.1. Perpetuierung einer Familientradition:Die Nominierung der Gesandten
1.1.1. Die Brüder Gerolamo, Carlo Emanuele und Francesco Casati –der Beginn einer Tradition
1.1.2. Alfonso Casati – Bestätigung der Sonderstellung
Exkurs: Stellvertretung in den Mailänder Finanzkammern
1.1.3. Giovanni Francesco Arese – der Favorit des Gouverneurs
1.1.4. Enea Crivelli – die Wahl gegen Carlo Casati
1.1.5. Carlo Casati – der Kampf um die Sonderstellung
Exkurs: Der schwierige Abgang Carlo Casatis nach dem Tod Karls II.
1.2. Wirtschaftliche Grundlagen für die Amtsausübung
1.2.1. Der Reichtum der Casati
1.2.2. Abhängigkeit von drei Grundlöhnen
1.2.3. Die Spesenabrechnung als Schlüssel zum Erfolg
1.3. Soziale Positionierung der Familie Casati
1.3.1. Die Vernetzung in Madrid, in Mailand und im Heiligen Römischen Reich
Die Vernetzung in Madrid
Die Vernetzung in Mailand
1.3.2. Das grosse Rätsel: Der diplomatische Rang der Casati
1.4. Fazit: Die Casati ausserhalb der klassischen Ämterlaufbahnen
Der Nominierungsprozess
Die Entlohnung
Die soziale Positionierung
Die Ausbildung
2. Etablierung der spanisch-mailändischenGesandtschaft in Luzern und Chur
2.1. Der Corpus helveticum und seine Alliierten –ein schwieriges Pflaster für fremde Diplomaten
2.2. Die Vernetzung der Casati in der Schweiz
2.2.1. Die Vernetzung in der katholischen Eidgenossenschaft
2.2.2. Die Vernetzung in den Drei Bünden
2.2.3. Unterschiedliche Beziehungsnetze in den eidgenössischen Ortenund in den Drei Bünden
2.3. Das Gesandtenhaus und -personal in Luzern und Chur
2.3.1. Personal
2.3.2. Wohnort und Funktion der Wohnhäuser
2.3.3. Die aufwendige Präsenz an den Tagsatzungen in Baden
2.3.4. Vergleich mit der Ambassade in Solothurn
3. Fazit: Der geschickte Umgangmit einer eigentlich ruinösen Gesandtschaft
III. Verflechtung und ihre Grenzen –das Handeln der Casati
1. Verflechtung im politischen Handeln
1.1. Die Rekrutierung neuer Klienten
1.1.1. Solddienst
1.1.2. Gratifikationen und Pensionen
1.1.3. Fidel von Thurn – ein Beispiel einer erfolgreichen Rekrutierung
1.2. Einflussnahme mittels Klienten
1.2.1. Gekaufte Stimmung – das Beispiel des Kampfs um Truppen
1.2.2. Gekaufte Abstimmungen und Wahlen
1.2.3. Geheime Informationsbeschaffung –die Isolierung von Johann Peregrin von Beroldingen
Exkurs:Der Machtkampf in den Drei Bünden zwischen den Familien Casati und Salis
1.3. Fazit: Korruption, Klientelismus oder Patronage?
2. Grenzen der Verflechtung
2.1. Die konfessionellen Herausforderungen
2.1.1. Der schwierige Zugang zu den reformierten Ortender Eidgenossenschaft
Die Beziehungen zum Berner Niklaus von Graffenried – ein Klient ohne Netzwerk
Die Skepsis der Spanier gegenüber protestantischen Gemeinden
2.1.2. Der Umgang mit den Protestanten in den Drei Bünden
2.1.3. Die spanischen Aussenbeziehungen – konfessionell gefärbt?
Der pragmatische Umgang mit konfessionellen Herausforderungen
Die Kapuzinermission – ein Stein des Anstosses
Das Veltlin als ewiger Streitpunkt
2.2. Realismus und Verwaltung als Grenzen im MachtkampfSpaniens gegen Frankreich in den 13 Orten
2.2.1. Realismus und Risikokalkulation in den Aussenbeziehungender Eidgenossenschaft
2.2.2. Schleppende Entscheidungsstrukturen in einer zusammengesetztenMonarchie: Das Beispiel des Verlusts der Freigrafschaft Burgund
Die Problematik der beiden Sekretariate
Kompetenzverteilung in den Aussenposten der Monarchie
IV. Fazit
V. Forschungskontext:Quellen und Herangehensweise
1. Quellenkorpus
2. Zugänge
2.1. Akteursbezogene Perspektive
2.2. Verflechtung und Korruption
2.3. Staatsbildungsprozess
2.4. Realismus
2.5. Konfessionelle Herausforderungen
VI. Anhang
1. Glossar
2. Abkürzungsverzeichnis
3. Tabellenverzeichnis
4. Quellen- und Literaturverzeichnis
4.1. Ungedruckte Quellen
4.2. Gedruckte Quellen
4.3. Literatur
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